Demenz

 

Grundsätzlich ist in der Therapie und somit der Behandlung zwischen primärer und sekundärer Demenz zu unterscheiden.
Primäre Demenz: entsteht aus sich heraus; eigene Grunderkrankung. Man unterscheidet: Vaskuläre Demenz (entsteht aus vielen kleinen Hirninfarkten) Degenerative Typen: z.B. Alzheimer Mischformen (häufig nach zusätzlichem Schlaganfall). Die degenerativen Demenzformen verlaufen in 3 Stadien: leicht, mittelschwer und schwer. Die Übergänge sind oft fließend. Die Dauer der Erkrankung erstreckt sich oft über 5-8 Jahre.
Sekundäre Demenz: entwickelt sich durch eine andere Grunderkrankung: Tumor, Schädel-Hirn-Trauma, Gifte wie auch Alkohol und Tabletten, metabolische Störungen, Infektionen wie Meningitis, Mangelzustände. Hierbei richtet sich die Therapie nach der jeweiligen Grunderkrankung und setzt an den zu verbessernden Funktionen an.
Allgemeine Symptomatik bei primärer Demenz: Betroffen ist der Mensch in seinen geistigen, seelischen und körperlichen Fähigkeiten. Häufigste Symptome je nach Demenzform können sein: Einschränkung der Merkfähigkeit, Mangelnde Orientierung (zeitlich, räumlich, situativ, zur eigenen Person,) Sprach- und Wortfindungsstörungen, Verlust des abstrakten und kritischen Denkens, vermindertes Urteilsvermögen, Verhaltensauffälligkeiten, Wesensveränderungen und Veränderungen im Sozialverhalte,n Motorische Störungen, häufig infolge eines ansteigenden Muskeltonus Störungen der Körperwahrnehmung, Inkontinenz, motorische Unruhe, Lauftendenzen.

 

Ergotherapeutische Behandlung

Da es sich bei einer primären Demenz um eine irreversible (nicht heilbare) Erkrankung handelt, liegt der therapeutische Schwerpunkt auf der optimalen Hilfestellung zur größt- und längstmöglichen Partizipation (Teilhabe) am Gesellschaftsleben. Der Therapieinhalt richtet sich hierbei nach dem jeweiligen Stadium. Wichtig ist zusätzlich die genaue Anleitung der Bezugspersonen, Angehörigen, Betreuer etc., da diese häufig die meiste Zeit mit den Betroffenen verbringen. Hier gilt es die für Außenstehende oft unverständlichen Verhaltensweisen des Betroffenen zu deuten und die entsprechenden Reaktionsmöglichkeiten zu erlernen, um den Betroffenen nicht zu verunsichern, verängstigen oder zu verärgern.
Therapieinhalte sind u.a.: Gedächtnistraining, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschulung, Sprach- und Kommunikationstrainin,g ADL-Training (Alltagsrelevante Tätigkeiten) Erhalt von Kulturtechniken (Lesen, Schreiben, Rechnen) Wahrnehmungsschulung Bewegungstraining Tonusregulierende Maßnahmen, Handwerk, Snoezelen (Entspannung und Wahrnehmungsförderung,) Biografiearbeit, Angehörigenberatung (z.B. über Versorgungsformen wie Heim, betreutes Wohnen, ambulante Pflege, Tagesbetreuung,…) Milieutherapie, Umfeldberatung und Adaptionen (Zimmer-/Raumgestaltung, Essenszubereitung, Mobiliar, Bilder,) Basale Stimulation, Sensorische Integration, Führen nach Affolter bei bedeutungsvollen Handlungen, Bobath-Konzept (Wahrnehmungsschulung, Anbahnung von Bewegung, Tonusregulation, …) Selbsterhaltungstherapie (SET) nach Romero, Validation (Wertschätzung und Ernstnehmen des Betroffenen), 10-Minuten-Aktivierung und Hilfsmittelberatung.

Diese Therapieform
kann bei folgenden Diagnosen
angewendet werden:

  • Demenz
  • Alzheimer
  • Schlaganfall

Weitere Therapieformen