Eine spezielle Schmerzbehandlung wird insbesondere bei chronischen Schmerzen eingesetzt.

Chronisch bedeutet:

• Schmerz, der länger als 3-6 Monate vorhanden ist
• Schmerz, der über die Dauer einer normalen Heilungsdauer hinausgeht und keinen direkten Zusammenhang mit einer körperlichen Schädigung, z.B. einer Wunde haben muss
• Chronischer Schmerz ist ein zu behandelndes Hauptsymptom und wird zu einem eigenständigen Krankheitsbild
• Ausbildung eines so genannten Schmerzgedächtnisses, daher können schon leichte sensible Reize wie Berührung, Wärme oder Dehnung ausreichen, um als Schmerzimpuls registriert zu werden.

Chronische Schmerzen haben vielfältige Auswirkungen im körperlichen, emotionalen und sozialen Bereich. Deshalb ist eine multifunktionale Therapie wichtig. Die ergotherapeutische Behandlung kann folgende Elemente beinhalten:

• genaue Anamnese der Schmerzentstehung, Skaleneinschätzung der Schmerzstärke
• passive Behandlung: Maßnahmen zur Detonisierung (Muskelentspannung) und Verbesserung der Wahrnehmung, z.B. Massage, Druckpunkte, Vibration, passive Bewegung
• Maßnahmen mit Einfluss auf das vegetative Nervensystem, z.B. mit Hilfe der Nadelreizmatte
• aktive Bewegungsübungen, um z.B. andere Bereiche zu stärken
• Stand- und Ganganalyse und Erarbeiten von Veränderungsmöglichkeiten
• Beratung in Bezug auf die Alltagsgestaltung
• Einbeziehen von Gesprächen zur Stressbewältigung und Krankheitsbewältigung
• Anleitung zu individuellen Entspannungsübungen, z.B. persönlich angepasste progressive Muskelentspannung und Atemübungen

MP-Ergo_Gespraech

Diese Therapieform
kann bei folgenden Diagnosen
angewendet werden:

  • Chronischer Schmerz 
  • Zustand nach Schlaganfall (Apoplex), z.B. Halbseitenlähmung (Hemiplegie) 
  • Zustand nach cerebraler Blutung, Hypoxie 
  • Zerebraler Tumor 
  • Schädelhirntrauma 
  • Arteriosklerotische Veränderung, Ataktische Störung, Degenerativer oder entzündlicher Prozess des zentralen Nervensystems, Hirnhautentzündung, Gehirnentzündung, Hirnorganisches Psychosyndrom 
  • Entzündliche, tumoröse oder vaskuläre Schädigung des Rückenmarks 
  • Erkrankungen der Wirbelsäule 
  • Rheumatoide Arthritis mit Befall der Wirbelsäule 
  • WS-Frakturen 
  • Carpaltunnelsyndrom 
  • Tennisarm (Epicondylitis)  
  • Arthritis / Arthrose 
  • Rheumatoide Arthritis und Sonderformen 
  • Schultersteife 
  • Arthrogryposis multiplex congenita (AMC) 
  • Sympathische Reflexdystrophie, Morbus Sudeck, CRPS  
  • Störungen nach traumatischer Schädigung (Unfall) 
  • Zustand nach Operationen (z.B. Hand-OP) 
  • nach Verätzungen vorwiegend im Bereich Schulter, Arm, Hand 
  • nach Amputationen nach Abschluss der Wundheilung

Weitere Therapieformen